Lauf, Galgo, lauf!
Lauf, Galgo, lauf!
Dass Spanien sich in Sachen Tierschutz wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, ist im Hinblick auf die bestialische Tradition der Stierkämpfe allseits bekannt. Weit weniger bekannt ist jedoch eine andere, ebenso abscheuliche Tradition, die nicht die majestätischen Bullen, sondern eine äußerst galante Hundeart betrifft: den Galgo-Hund. Der spanische Windhund wird alljährlich für die Jagdsaison, genauer gesagt die Hasenjagd, missbraucht.
Und schlimmer noch: Nach Ablauf seiner Jagdkarriere im besten Fall seinem Schicksal, im schlechtesten der Brutalität seines Besitzers überlassen. Erst jagen, dann sterben – was passiert mit den Galgo-Hunden?
Das Schicksal der Galgo-Hunde
Galgo-Hunde sind bei Jägern deshalb so beliebt, weil sie ihrer Beute mit einem Tempo von bis zu 70 km/h hinterherpesen können. Aus diesem Grund werden sie in Spanien insbesondere zur Hasenjagd verwendet – die Galgos jagen dabei im offenen Gelände ihrer Beute nach, schnappen und erlegen sie. Diese Praxis wird mitunter auch in Form von Wettbewerben praktiziert. Am Ende wird der schnellste und eleganteste Windhund gekürt.
Nicht nur ist diese Tradition für die Galgo-Hunde äußerst qualvoll – sie werden auf brutale Weise auf Höchstgeschwindigkeiten getrimmt, leben in kleinen Zwingern –, auch erfahren die Galgos nach ihrem Dienst als Hasenjäger selbst ein grausames Schicksal. Bereits nach vier bis fünf Jahren gilt ein Galgo als nicht mehr leistungsfähig genug und wird ausgesetzt oder getötet. Die Tiere, die normalerweise übrigens bis zu 15 Jahre alt werden, müssen jüngeren Artgenossen weichen.
Spanische Tierschützer berichten, dass zum Ende der Jagdsaison im Februar somit der eigentliche Kampf der Galgos beginnt. Viele werden von ihren Besitzern auf brutalste Art getötet: Eine weit verbreitete Methode ist das Aufhängen der Hunde, z. B. an einem Baum, sodass sie mit ihren Hinterbeinen nur knapp den Boden berühren und so lange sie können, hin und her tänzeln – ein qualvoller Tod, der sich über einige Zeit hinzieht. Auch werden Hunde verletzt im Wald ausgesetzt, in trockene Brunnen geworfen oder gar bei lebendigem Leib verbrannt.
Ein anderer Teil der Galgos wiederum wird von den Besitzern fortgejagt und ausgesetzt. Die Tierheime in Spanien sind jedoch ohnehin schon überfüllt, mit Galgos und anderen Hunderassen; Tierschutzorganisationen versuchen, die Tiere daher auch ins Ausland zu vermitteln. Sie suchen dabei händeringend nach liebevollen Haushalten, die den verstoßenen Galgos eine zweite Chance ermöglichen. Schätzungen zufolge betrifft dieses Schicksal jährlich 50 000 Tiere.
Was läuft hier falsch?
Genau wie bei den spanischen Stierkämpfen: einiges. Denn in Spanien wird die Tradition der Hasen-Hunde-Wahnsinns-Jagd höher gestellt als die Proteste von Tierschutzorganisationen aus ganz Europa. Letztere fordern bereits seit Jahren die Abschaffung der Jagd mit Galgos – bisher ohne Erfolg. Und das, obwohl diese Art der Jagd in anderen europäischen Ländern bereits vor Jahrzehnten verboten wurde.
Wie kann man den Galgo-Hunden helfen?
Bereits über 200.000 Menschen haben eine Petition auf change.org unterschrieben, deren Initiatoren das Europäische Parlament auffordern, das Jagen mit Galgo-Hunden zu verbieten. Zudem versuchen Tierschützer ausgesetzte Hunde an neue Besitzer – auch im europäischen Ausland – zu vermitteln.
Mit unserer Spendenaktion möchten wir an dieser Stelle ebenfalls einen Beitrag leisten: Zwar können wir die bestialische Tradition der Galgo-Jagd damit nicht unterbinden, doch kommt die Hilfe den Hunden zugute, die das Glück hatten, gerettet zu werden. Viele von ihnen tragen schlimme Wunden durch Misshandlungen mit sich, ganz zu schweigen natürlich von den leidvollen Erfahrungen der Gefangenschaft und Ausbeutung. Wir finden: Diese Hunde haben eine zweite Chance verdient – und sollten dabei alle Unterstützung bekommen, die wir gemeinsam aufbringen können.
Die Spenden werden dem spanischen Tierschutzverein Fundación Benjamin Mehnert (FBM) übergeben. Bitte helft mit!
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